Räuchern zu Beltane (Jahreskreisfest)
Beltane ist ein oft missverstandenes Fest, obwohl der Name Beltane sehr deutlich zeigt, worum es bei diesem Jahreskreisfest wirklich geht. Der Name Beltane stammt aus dem irischen „Beltaine“, was übersetzt „Helles Licht“ bedeutet. Auch im Gälischen Wort „Cètsamuin“ finden wir die Anspielung auf das Licht, denn die Übersetzung lautet „der erste Sommerliche“.
Der erste Mai wird mittlerweile aus vielen Gründen gefeiert und damit meinen wir nicht die Feiern am ersten Mai, die einen sozialistischen Ursprung haben. Viele Menschen feiern Beltane am 1. Mai und nennen es die Walpurgis Nacht. Auch ich (Georg) habe als Kind oft (unwissend) den 1. Mai zelebriert und harmlose Scherze (Walpern) gemacht, oft zum Leidwesen der Nachbarn (Entschuldigung dafür an dieser Stelle).
Lasst uns das Wort Walpurgis mal genauer anschauen: „Wal“ steht für das „Große“, Burgis für den Bauch (auch das Wort Burg stammt daher). Im übertragenen Sinne könnte man bei Walpurgis an die Gebärmutter denken oder auch an den Schoß der Erdenmutter.
Die erste Walburpisnacht wurde von Wolfgang von Goethe niedergeschrieben und von Mendelssohn Bartholdy vertont. Es handelte sich um eine Ballade, die von dem sagenumwobenen Teufelsritt um den Brocken (Blocksberg) im Harz erzählt. Doch natürlich ist das Fest nicht etwa von Goethe erfunden worden, sondern Walpurgis wurde schon sehr viel länger zelebriert.
In den vergangenen Jahrhunderten, vor allem im Mittelalter, war die Angst vor Hexen sehr groß und Goethes Niederschrift hat uns geholfen dies in Erinnerung zu halten. Für viele Menschen ist diese Nacht in den ersten Mai (Tanz in den Mai) nach wie vor sehr stark mit den Hexen verbunden. Die Traditionen, die sich vor allem im deutschsprachigen Raum entwickelt haben, haben oft mit der Angst vor Hexen und bösen Geistern zu tun. Auch heute noch feiern sehr viele Wicca-Anhänger die Walpurgis-Nacht, um den verbrannten und ermordeten Hexen zu huldigen. Obwohl aus unserer Sicht das Datum dafür nicht geeignet ist. Walpurgis ist eine Nacht der Hexenvertreibung (Walpern) und Verbrennung, sinnvoller wäre es für moderne Hexen den Hexensabbat für die Huldigung der Hexen zu nutzen. Aber das ist ein anderes Thema.
Wenn wir von Walpurgis sprechen, müssen wir natürlich auch die Namensgeberin des Festes erwähnen: Die (am 1. Mai) heiliggesprochene Äbtissin Walburga. Sie wurde um 710 in Südengland geboren und verließ etwas Mitte des achten Jahrhunderts ihre Heimat, um als Missionarin in Deutschland zu wirken. Sie übernahm 761 das Benedikter Kloster in Heidenheim und wirkte als Heilbringerin, vor allem gegen Verhexungen. Am 25. Februar 779 verließ sie ihren irdischen Körper. Im Übrigens kann man ihre Gebeine in Eichstätt besuchen und dort gibt es auch ein bekanntes Heilöl, das aus dem Guttationswasser ihres Sarkophags gewonnen wird.
Auch wenn die Walpurgisnacht ganz sicher ein tolles Fest ist, um den weisen Frauen vergangener Zeiten ihren verdienten Respekt zollen, mit dem ursprünglichen keltischen Beltane-Fest hat es leider wenig zu tun.
Beltane war und ist als Fest der Hoch-Zeit gemeint, es geht darum die Vereinigung in Mensch und Natur zu feiern, die Fruchtbarkeit. Es ist auch ein Fest des Lichtes.
In manchen Gegenden in Deutschland wird dieses Fest noch geehrt und zelebriert und wir finden den Mai—Baum, der aufwendig geschmückt wird. Der Baum ist ein phallisches Symbol, der Ring steht für die Vulva und somit steht der Mai-Baum ganz im Zeichen der Vereinigung zwischen Mann und Frau. Während im ursprünglichen die Birke für das Fest erwählt wurde, sind es in Deutschland meistens Fichten (manchmal auch Föhren), die aufgestellt werden. Auch unser Brauchtum die Maikönigin und den Maikönig zu krönen deutet auf das irische Beltane-Fest hin, schließlich sind die Kränze aus Weissdorn, die die Göttin Erde symbolisieren. Weissdorn ist in jeder Hinsicht ein Herzkraut, es verströmt einen aphrodisierenden Duft und gilt als Torwächter des Herzens.
Auch das teilweise ausschweifende Tanzen am 1. Mai (oder am ersten Wochenende im Mai) hat schon eine starke Ähnlichkeit zum Beltane-Fest. Sowieso sind viele Brauchtümer, die wir hier in Deutschland ausleben, eng mit den keltischen Festen verbunden.
Bei den Jahreskreisfesten gibt es immer etwas Irritation, was die genauen Daten betrifft. Das liegt daran, dass die Kelten keinen Kalender hatten, so wie wir ihn kennen. Damals gab es weder den julianischen, noch den heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender. Die Kelten richteten ihre Feste nach den Mondphasen aus und so kann man vermuten, dass die Kelten Beltane am 5.Vollmond nach der Wintersonnenwende feierten. Das wäre im Jahr 2024 am 24.4.
Nun feiert Euren Tanz in den Mai - denkt aber daran, wen ihr dabei feiert und welche Mächte ihr dabei stärkt. Seid Euch dessen bewusst, dann kann man auch öfters feiern.
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Die Räuchermischung ist in Zusammenarbeit mit der Schamanin Kerstin Rosly Hirsch entstanden. Besucht sie doch einmal auf ihrer Webseite: