Räuchern mit Räucherkohle - Eine Anleitung

Das Räuchern mit Räucherkohle ist eine ursprüngliche und für Rituale am besten geeignete Methode. Sie hat gerade für das rituelle Räuchern die größte Wirkung, da bei dieser Räuchermethode sehr viel Rauch entsteht. Der Nachteil ist klar, die Aufmerksamkeit, die man der Kohle geben muss. Da die Hitze der Kohle sehr stark ist, muss man aufpassen, dass die Räucherstoffe nicht verbrennen. 

 

Was benötigt man zum Räuchern mit Kohle?

- feuerfestes Räuchergefäss
- Räuchersand
- Räucherkohle
- Zubehör wie Löffel und Zange
- Ein Feuerzeug, Streichholz oder Kerze
- Räucherstoffe wie Kräuter oder Harze

 

Räuchergefäss

Grundsätzlich kann man alles als Räuchergefäss benutzen, was feuerfest ist. Im Handel gibt es viele verschiedene Gefäße aus allen erdenklichen Materialien. Ich würde dir empfehlen, für den Anfang auf Gefäße die aus Metall bestehen zu verzichten. Metall wird sehr heiß und du gehst die Gefahr ein dich zu
verbrennen. Ideal sind Materialien, wie Ton, Keramik oder Stein. Sie werden nicht so heiß und somit verbrennst du dich nicht. Es gibt auch Räuchergefäße mit einem Fuß. Diese eignen sich besonders für den Fall, dass du mit dem
Gefäß in der Wohnung herumlaufen kannst. Du würdest das Gefäß am Fuß tragen und den heißen „Bauch“ des Gefäß nicht direkt berühren. Achte auch darauf, dass das Gefäß ausreichend Platz bietet, also nicht
zu eng ist und dass du es abstellen kannst. 

Kleiner Tipp:
Auch eine Müslischüssel ist ein hervorragendes Räuchergefäss. Wichtig ist nur, dass das Material nicht zu dünn ist!

Räuchersand

Der Räuchersand dient der Isolierung und ist unverzichtbar. Fülle großzügig Sand in das Räuchergefäss. Da die Räucherkohle mehrere hundert Grad heiß wird, kann es sein, dass die Räucherschale (je nach Material und Brandtemperatur) platzt. Deswegen braucht es Sand in der Räucherschale, die die Hitze etwas isoliert. Ebenso sorgt der Sand dafür, dass dein Gefäß sauber bleibt.


Räucherkohle

Die einfachste und meist genutzte Kohle sind die Schnellzünder-Kohlen. Sie haben auf der oberen Seite eine Einbuchtung (Mulde), auf der man die Räucherstoffe legt. Die Kohle wird an einer Flamme angezündet. Das
Salpeter in der Kohle sorgt dann dafür, dass sie schnell und gleichmäßig durchglüht. Diese Selbstzünder-Kohle erhält man normalerweise in drei verschiedenen Größen:

33 mm Durchmesser (Brennzeit 30-50 Minuten)
40mm Durchmesser (Brennzeit 50-70 Minuten).
50mm Durchmesser (Brennzeit 90-120 Minuten)

Wichtig: Bewahre die Kohle trocken auf. Verschließe die Verpackung wieder richtig und verhindere so, dass sie Feuchtigkeit aus der Luft anzieht.


Räucherlöffel

Der Räucherlöffel dient zur Dosierung und einfacherem Bestreuen der Räucherkohle. Ebenso braucht man ihn zum Umrühren und auch zum Abkratzen der Räucherstoffe.


Räucherzange

Eine Zange oder Pinzette zu benutzen kann ich nur empfehlen. Gerade beim Anzünden der Kohle schützt sie uns vor Verbrennung und Verschmutzung. Zwar könnte man sich den schwarzen Kohlenstaub wieder von den Händen waschen, doch Blasen durch die Hitze entstanden, bleiben eine Weile. Diese Zange ist ebenfalls im Fachhandel erhältlich.


Räucherstoffe

Du entscheidest natürlich, was du verräuchern möchtest. In unserem Shop findest du viele Räucherstoffe in hoher Qualität.

Anleitung

Stelle das Räuchergefäß erst einmal auf einen Tisch und befülle es mit Sand. Sei dabei nicht zu sparsam. Wenn du den Sand in der Mitte etwas erhöhst, dann bekommt die Kohle besser Luft und glüht gleichmäßiger. Du kannst auch durch Rillen im Sand für eine bessere Luftzufuhr sorgen.

Nun nehme die Kohle. Entweder stell die Kohle aufrecht in das Gefäß oder benutze  die Zange. Zünden die Kohle an. Du wirst sehen, dass ein paar Funken fliegen. Am besten zündest du die Kohle am offenen
Fenster an. Der Rauch, der beim Zünden entsteht, kann dann gleich abziehen.

Bitte dabei natürlich auf die Gardinen und alles brennbare Material aufpassen und aufpassen, dass die Funken diese nicht entflammen!

Wenn die Kohle nun gleichmäßig glüht und auch keine Funken mehr sprühen, leg die Kohle in das Räuchergefäss, mit der Einbuchtung nach oben. Warte noch ein bisschen, bevor du die Räucherstoffe auf die Kohle gibst. Nach ungefähr zwei bis vier Minuten bildet sich eine gräuliche Schicht von Asche auf der Kohle. Das ist dann der richtige Zeitpunkt die Kohle mit den Räucherstoffen zu bestreuen.


Gib allerdings nicht gleich zuviel der Räucherstoffe auf die Kohle. Das wäre Vergeudung. Ein halber Teelöffel Räucherstoffe reicht völlig aus. Langsam verglimmen die Kräuter und Harze und der Rauch steigt auf und
verteilt sich. Wenn die Harze und Kräuter verglüht sind, kannst du die verbrannten Reste mit einem Löffel von der Kohle schieben und neue Räucherstoffe über sie streuen.


Wenn du fertig mit dem Räuchern bist, dann warte bis die Kohle durchgeglüht und anschließend erkaltet ist. Am Besten ist du schiebst die glühende Kohle mit der Räucherzange tiefer in den Sand hinein, so dass die Kohle erstickt! Von einem Löschen der Kohle durch Wasser würde ich abraten!


Kleiner Tipp:

Wenn du das nächste Mal wieder räuchern möchten, ist es nicht notwendig, den alten Sand wegzuschütten. Mit Hilfe eines Siebes kannst du die groben Räucherreste von dem feinen Sand trennen und ihn somit
wieder verwenden.


Grundsätzliches zu Harzen, Kräutern und Co

Vor allem beim Verräuchern auf Kohle werden dir Unterschiede beim Verglimmen von Räucherstoffen auffallen. Die Blüten von Pflanzen, wie zum Beispiel Jasminblüten oder Rosenblüten, verglimmen sehr
schnell. Es dauert nur wenige Sekunden bis von den Blüten auf der Kohle nichts mehr zu sehen ist. Hölzer verglühen dagegen relativ langsam. Sehr interessant ist auch das Verhalten von Harzen. Es gibt Harze die
sehr schnell verbrennen, was nicht sehr angenehm ist, weil sie wirklich verbrennen, nicht verglimmen. Bei vielen Sorten bleibt ein Stück verkohltes Harz zurück (das liegt am hohen Gummengehalt des Harzes). Andere Harze verglimmen sehr schön gleichmäßig und rückstandslos. Selbst bei den Weihrauchsorten gibt es erkennbare Unterschiede. Für manche ist die Hitze
zu stark, andere verglimmen gut.


Verwende bei Harzen, bei denen du weißt, dass sie schnell verbrennen, Sand zur Isolierung. Das gilt auch für andere Räucherstoffe, die schnell verbrennen. Streue auf die Kohle etwas Sand, dieser verhindert dann, dass das Harz mit zuviel Hitze in Kontakt kommt. Gib von den Harzen die leicht verbrennen, keine Brocken auf die Kohle, sondern bearbeite das Harz vorher im Mörser und zerkleinere es so.