Wieso der Sudan-Weihrauch der "bessere" Papyrifera-Weihrauch ist

Wenn man an den Boswellia papyrifera Weihrauch denkt, dann eher an jenen Weihrauch aus der Tigray Region im Norden Äthiopiens. Von dort stammt der größte Teil des weltweit gehandelten Boswellia papyrifera Weihrauch.

Doch dieser Weihrauch, der übrigens meist-gehandelte Weihrauch überhaupt, wächst natürlich nicht nur in der Tigray Region, sondern auch in anderen Ländern in Afrika, wie Eritrea, Tschad, Kamerun (dort wird er als Boswellia dalzielii gehandelt) und vor allem auch im Sudan.

Klimatisch und geologisch ist Sudan schon ein besonderes Land, es gibt verschiedene Klimazonen und das riesige Land besteht nicht nur aus Gebirgen, wie es überwiegend in Äthiopien der Fall ist

Während Äthiopien vom Export des Weihrauchs teilweise abhängig ist, so sieht das im Sudan anders aus. Durch die klimatischen Bedingungen gibt es hier nämlich abertausende Samen, Blüten, Kräuter und Harze die in die ganze Welt exportiert werden. Sudan ist nicht abhängig vom Weihrauchhandel und das ist genau genommen ein großer Vorteil. Denn es macht den Weihrauch aus dem Sudan besonders und nachhaltiger.

Während der Zustand der Bäume aus Äthiopien sich jedes Jahr verschlechtert, haben die Weihrauchbäume in Sudan genug Ruhe und werden bei weitem nicht so exzessiv geerntet wie in Äthiopien.

Im großen Sudan gibt es auch mehrere Regionen, in denen der Weihrauch geerntet wird und teilweise findet man sogar ganz neue Areale mit Bäumen, die noch nie geerntet wurden. Bekannte Ernteregionen sind der Staat Blue Nile, sowie auch Sinnar und Süd Kordofan. Ingesamt gibt es sechs verschiedene Regionen, in denen der sudanesische Papyrifera Weihrauch geerntet wird.
Jeden November macht sich der Beja-Clan, der seit Jahrhunderten für die Weihrauchernte verantwortlich ist, an die Arbeit und durchstreifen hunderte Quadratkilometer Land um das begehrte Harz zu ernten, das sie Luban Zakar nennen. Doch ein Teil der Weihrauchbäume wird niemals geerntet werden, denn das Land ist zu groß und der Bedarf zu klein, als dass bei allen Bäumen die Rinde angeschnitten wird.

 

Und auch wenn es komisch klingen mag, schließlich handeln wir mit Weihrauch: Wir bevorzugen es, wenn die Bäume nicht geerntet werden. Je länger ein Baum nicht angeschnitten wird, desto besser ist das, für den Baum, aber auch für die Qualität des Weihrauchs.

Viele Weihrauchbäume weltweit haben kaum mehr Ruhephasen. In jenen Ländern, wo die Weihrauchernte seit Jahrtausenden existiert und der Profit nicht an erster Stelle steht, ist es ganz natürlich die Bäume auch ein Jahr nicht zu ernten. Oder auch einfach viel weniger Harz zu ernten. Beides geschieht im Sudan, denn die Sudanesen haben weder den finanziellen Druck noch das Bedürfnis diese Form der Überernte zu betreiben. Während in anderen Ländern bis zu 3kg Weihrauch pro Baum geerntet werden, so liegt diese Zahl beim Boswellia papyrifera aus dem Sudan bei 200-1000 Gramm. Der Baum wird an viel weniger Stellen verletzt, als es in anderen Ländern üblich ist und den Sudanesen reicht auch ein Erntezyklus nachdem das erste dunklere Harz vom ersten Anschnitt entfernt wurde.

 

Auch wenn der Weihrauch in der sudanesischen Kultur eine große Rolle spielt, sowohl als Medizin, als auch als tägliche Räucherung zuhause oder zu großen Festen; das Land ist voll mit Weihrauchbäumen und es gibt genug für alle Sudanesen. Sie lieben ihren Weihrauch, sie lieben und respektieren die Natur.

Deswegen kommt der beste Boswellia papyrifera Weihrauch aus dem Sudan.