Gebetsritual mit Weihrauch

Überall auf der Welt wird für das tägliche Gebet Weihrauch verräuchert. Für ein einfaches Gebet braucht es nicht unbedingt ein Ritual, das Gebet ist das Ritual an sich. Durch dein Gebet kannst du Gott um etwas bitten oder Probleme und belastende Themen an ihn abgeben. Wir müssen nicht alles allein tragen, und manchmal wirkt Gottes Gnade, und Dinge ändern sich für uns.

Natürlich ist das folgende Gebetsritual kein Allheilmittel, und manche Probleme, die wir mit uns herumtragen, sind bei uns, weil sie durch uns gelebt und erfahren werden wollen. Sie möchten gesehen und gewandelt werden, damit sie gehen können.

Schreib dir die Themen auf, die du erlösen und loslassen möchtest. Diese Liste könnte so aussehen:

  • Meine Schmerzen im rechten Knie
  • Mein Unfrieden mit meinem Arbeitskollegen
  • Meine Wut
  • Mein finanzieller Mangel

Schreib auf, was dich im Jetzt belastet und was du gern an Gott abgeben möchtest, damit er es in seine Hände nimmt und durch seine Liebe und sein Licht wandelt. Mach die Liste nicht zu lang, sonst verlierst du leicht den Überblick.

Geh dann zu deinem Altar oder such dir einen geeigneten Platz in der Natur. Bei allen Ritualen sind deine Aufmerksamkeit und deine Absicht das Wichtigste. Nimm dir Zeit für dein Ritual. Entzünde eine Kerze, verbinde dich mit Gott. Atme tief ein und aus.

Dann beginne mit der Räucherung. Verwende für das Ritual unbedingt Räucherkohle, um deine Gebete an den Rauch zu binden. Als Weihrauch empfehle ich dir den indischen Boswellia-serrata-Weihrauch. Ich halte ihn am wirkungsvollsten für dieses Ritual. Du kannst aber natürlich auch einen anderen Weihrauch räuchern.

Wenn der Weihrauch glimmt und der erste Rauch entsteht, sprichst du über den Rauch ein paar Worte zu Gott. Nutze den Rauch, der in den Himmel steigt, um auch dein Herz und deinen Geist mit dem Himmel zu verbinden.

Und dann sprich die Dinge aus, die dich belasten. Bitte Gott um seine Hilfe und danke dafür, dass er dir seine Gnade schenkt und die Themen erlöst.

Du könntest sagen:

„Himmlischer Vater, der du mich liebst, diese Wut begleitet mich nun seit Jahren und belastet mich in meinem täglichen Leben. Ich habe versucht, die Ursachen dafür zu ergründen, habe versucht, die Wut aufzulösen, und dennoch ist sie ein Teil von mir. Mit diesem Gebet möchte ich meine Wut in deine Hände geben. Ich danke dir für die Erlösung. Gepriesen sei dein Name, himmlischer Vater. Ich danke dir. Amen“

Mir ist bewusst, dass diese Ansprache sehr religiös auf dich wirken mag. Du kannst die Anrede „Himmlischer Vater“ auch ändern und den Himmel, das Universum oder die Engel ansprechen, wenn du keine persönliche Beziehung zu Gott hast. Ich empfehle dir aber, dich um eine Beziehung zu Gott zu bemühen.

Trage dein Anlegen vor und sehe und spüre dabei, wie deine Worte durch den Rauch des Weihrauchs nach oben getragen werden. Wenn du Gott bereits in dir entdeckt hast, kannst du zusätzlich den Rauch in dein Herz und deinen göttlichen Funken atmen.

Nach diesem Ritual solltest du das Blatt mit deiner Liste verbrennen, am besten über dem Räuchergefäß mit dem rauchenden Weihrauch. Spüre dabei, wie das Thema sich erlöst hat, und danke Gott für sein Wirken.

Eine Variante des Gebetsrituals

Man kann das Gebetsritual aber natürlich auch durchführen, um bestimmte Themen in das Leben zu integrieren. Schreibe eine Liste mit Eigenschaften oder Dingen, die du in deinem Leben erfahren möchtest, wie zum Beispiel eine harmonische Beziehung mit deinem Partner oder deiner Partnerin.

Nutze dann wieder den Weihrauch, um dein Gebet zu Gott zu tragen. Verbrenne das Blatt aber nicht, sondern lege es drei Wochen lang mit ein paar Weihrauchtränen darauf unter dein Bett.