Weihrauch schmilzt auf dem Weihrauchbrenner nicht
Während in den vergangenen Jahren Weihrauch eher auf einer Räucherkohle geräuchert wurde, entdecken mehr und mehr Menschen die Vorzüge des rauchlosen Räucherns mit einem Weihrauchbrenner.
Als Hitzequelle haben wir bei einem Weihrauchbrenner ein Teelicht. Die Flamme des Teelichts erwärmt eine Kupferplatte auf der der Weihrauch liegt.
Doch natürlich schmilzt nicht jeder Weihrauch gleich, in diesem Beitrag erklären wir wieso das so ist und was man dafür tun kann, dass der Weihrauch auf dem Weihrauchbrenner auch schmilzt.
Übrigens: Kennst du schon unser Video "Weihrauch richtig räuchern"?
1. Es braucht eventuell mehr Hitze
Grundsätzlich braucht der Weihrauch zum Schmelzen natürlich eines: Hitze. Je stärker die Hitzequelle ist, desto eher kann der Weihrauch auf der Pfanne schmelzen. Falls dein Weihrauch also nicht richtig auf dem Weihrauchbrenner schmelzen möchte, sorge bitte dafür, dass die Kupferpfanne näher am Teelicht ist. Wir haben in unserem Shop auch Weihrauchbrenner, die höhenverstellbar sind.
Falls dein Weihrauchbrenner nicht höhenverstellbar ist, dann kannst du dennoch dafür sorgen, dass die Flamme näher an der Kupferplatte ist: Lege einfach ein paar Münzen unter das Teelicht.
Übrigens: Wir benutzen für unsere Weihrauchbrenner Gastro-Teelichter. Diese sind etwas höher als "normale" Teelichter und enthalten auch mehr Wachs. Dadurch brennen sie nicht nur länger, sondern erzeugen auch etwas mehr Hitze.
2. Die Weihrauchtränen sind zu groß
Wenn du eine 1-2cm große Weihrauchträne auf den Weihrauchbrenner legst, dann darfst du nicht erwarten, dass der Weihrauch schmilzt (außer der Weihrauch enthält keine Gummen, siehe weiter unten). Wenn du einen Weihrauch räuchern möchtest, der nicht so gut schmilzt, dann mörsere ihn vorher bitte. Der Weihrauch muss natürlich nicht pulverisiert werden, doch wenn du den Weihrauch vorher mörserst und dann räucherst, hast du mehr davon. Das gilt übriges auch bei allen anderen Räuchermethoden, wie dem Räuchern mit Kohle oder Sieb.
Diese Maßnahmen können helfen, es ändert aber nichts daran, dass die Natur die Natur ist und manche Harze einfach sehr schlecht schmelzen. Das liegt zu einem an Verunreinigungen, an der Zusammensetzung des Harzes und vor allem (beim Weihrauch auch) am Anteil der Gummen. Weihrauch ist ein Oleo-Gum-Resin, also ein Öl (ätherisches Öl), Gummen und Harz-Gemisch. Die Gummen wiederum (oder auch Gummi-Anteil) halten den Weihrauch fest zusammen. Je höher der Gummenanteil im Weihrauch ist, desto schlechter schmilzt der Weihrauch auch.
Wenn du jetzt zum Beispiel einmal einen Boswellia sacra-Weihrauch aus dem Oman mit einem Boswellia-frereana Weihrauch aus Somalia vergleichen und beide räucherst, fällt dir die Wichtigkeit des Gummenanteils sofort auf. Der Boswellia sacra hat im Vergleich zum Boswellia frereana einen hohen Gummenanteil. Der Boswellia frereana Weihrauch hat so gut wie keine Gummen, besteht also überwiegend aus Harz und Öl.
Wenn du den Boswellia sacra Weihrauch auf eine Kohle oder einen Weihrauchbrenner legst, dann wird dieser nicht gut schmelzen. Der Weihrauch enthält einfach zu viele Gummen. Beim Räuchern mit der Kohle würde er schnell anbrennen ( das nennt man übrigens Marshmallow-Effekt und in anderen Ländern wird nur so geräuchert). Wenn du nun einen Boswellia frereana räucherst, egal ob auf Kohle oder Weihrauchbrenner, dann passiert folgendes: Der Weihrauch schmilzt sofort und es brennt nichts an. Das liegt wie gesagt daran, dass der Weihrauch Boswellia frereana keinen/kaum Gummenanteil hat.
Also: Es ist ganz normal, dass Weihrauch nicht vollständig schmilzt. Die meisten Sorten schmelzen nicht vollständig.
Mit den oben genannten Maßnahmen gelingt das Schmelzen aber besser.