Die indische Narde (Jatamansi, englisch: Spikenard) erlangte als Räucherstoff schon vor langer Zeit Bekanntheit, als sie aus dem entlegenen Himalaya nach Ägypten transportiert wurde. Die Wurzel der Pflanze wird verwendet, und aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Baldrian ist sie auch Bestandteil verschiedener Kyphi-Mischungen. Die Narde gedeiht in Höhen zwischen 3.000 und 5.000 Metern im Himalaya.
Hinweis: Wir haben die indische Narde bereits etwas gemahlen und geschnitten, so dass sie direkt verräuchert werden kann.
Historische Überlieferung der Narde
Bereits Plinius bezeichnete die Narde als "kleine Ziege", was vermutlich auf den Duft ihrer Wurzel zurückzuführen ist. In der Antike glaubte man, dass die Wurzel der Schwanz eines Tieres sei, da sie feine, gelockte Härchen aufweist. In Israel wurde die Narde sowohl für Salbungen als auch zum Räuchern verwendet. Sie wurde auch heiligen Mischungen mit Weihrauch beigefügt. Das "Hohe Lied" im Alten Testament der Bibel erwähnt die Narde dreimal, zum Beispiel in Zusammenhang mit einem König, der während des Essens den Duft der Narde verbreitet. Die Narde galt lange Zeit als einer der kostbarsten und edelsten Duftstoffe, der aufgrund seiner mythischen Kräfte auch in der Liebe Anwendung fand. Eine Verbindung zu Maria Magdalena besteht ebenfalls, da sie Jesus' Füße mit Nardenöl salbte und mit ihren Haaren abtrocknete, wodurch ihr Haar nach dem Duft der Salbe roch, als hätte Jesus ihr einen Teil von sich gegeben.
Medizinische Anwendungen der Narde
In der Heilkunde wird die Narde als starkes Beruhigungsmittel bei Nervenleiden eingesetzt. Sie soll Unruhe, Ängste, Schlafstörungen und Stress behandeln, indem sie dem Menschen Erdung, Beruhigung und Ausgeglichenheit verleiht.
Räuchern mit Narde
Der Duft der Narde wird als herb und mystisch beschrieben und wirkt stark auf das vegetative Nervensystem. Mischungen von Narde mit anderen Substanzen können unterschiedliche Wirkungen entfalten. Insbesondere bei anstrengender Kopfarbeit wird die Räucherung mit Narde empfohlen. Dabei wird die Wurzel klein geschnitten und auf Räucherkohle oder ein Stövchen gegeben. Es wird empfohlen, die Narde mit anderen Kräutern oder Harzen zu mischen, da der Einzelgeruch der Narde als etwas streng und scharf empfunden werden kann.
Duftprofil: erdig, herb, erinnert an Moschus und Ziege
Lateinischer Name: Nardostachys Jatamansi (Wall.) D. C.
Pflanzenteil: Wurzel
Pflanzenfamilie: Baldriangewächse (Valerianaceae)