Exodus 30,34+35
Der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Duftstoffe, Staktetropfen, Räucherklaue (Onycha), Galbanum, Gewürzkräuter und reinen Weihrauch, von jedem gleich viel, und mach Räucherwerk daraus, ein Würzgemisch, wie es der Salbenmischer herstellt, gesalzen, rein und heilig.
Mehrmals im Monat treffen bei uns kuriose Räucherstoffe ein und wir überlegen, ob wir diese anbieten möchten oder nicht. Dieser seltene Räucherstoff gehört dazu. Eigentlich sind wir grundsätzlich gegen jede Form von tierischen Räucherstoffen und dazu gehört Operculum, denn es handelt sich um eine Art „Deckel“ von Schnecken (Link Wikipdia), doch mir wurde versichert, dass das Operculum nur von Schnecken stammt, die natürlich gestorben sind und an das Ufer des roten Sees gespült wurden. Dieses Operculum wird in der Bibel als Onycha oder Räucherklaue bezeichnet, so vermuten zumindest Historiker.
Vorsichtig räucherte ich die „Schneckendeckel“ und war noch mehr verwundert. Eigentlich riecht das Onycha einfach nur nach verbrannten Fingernägeln (sie werden tatsächlich auch als Teufelsnägel bezeichnet), mit etwas mehr Tiefe und einer leichten animalischen Süße. Doch auch hier wurde ich belehrt: Man räuchert Operculum nicht einfach, es ist ein Bestandteil von vielen Mischungen dieser Erde. Ob von Uunsi Räuchermischungen aus Afrika, Bakhoor aus dem Oman und angeblich war (und ist teilweise noch) Onycha auch noch ein wichtiger Räucherstoff in japanischen Räucherstäbchen.
Man verwendet das Onycha entweder als Pulver mit anderen Räucherstoffen oder in Wasser eingeweicht für die Produktion von Räucherstäbchen. Es soll als Fixiermittel dienen und der Räuchermischung oder auch den Räucherstäbchen eine Tiefe und animalische/moschusartige Duftrichtung geben. Onycha wird nicht nur unbehandelt (wie bei diesem Produkt) angeboten, sondern man findet es auch mit Parfümen oder ätherischen Ölen getränkt.
Eine wirkliche Rarität und Kuriosität!