Vetiver, auch als Khusgras bekannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Süssgräser (Poaceae) mit dem botanischen Namen Vetiveria zizanoides. Diese Pflanze wird der Elementarkraft Erde zugeordnet und fokussiert sich auf unseren Körper.

Ursprünglich beheimatet im südlichen Indien, Indonesien und Sri Lanka, wächst Vetiver in Büscheln mit geraden Halmen und langen, schmalen Blättern. Ein einzelner Grashorst kann beeindruckende 30 Zentimeter im Durchmesser erreichen, während die Pflanze selbst eine Höhe von 50 bis 150 Zentimetern erreicht. Die Wurzeln erstrecken sich bis zu drei Meter tief in die Erde und bilden ein dichtes, massives Geflecht.

Die gereinigten Wurzeln werden nach der Ernte entweder frisch oder getrocknet weiterverarbeitet, um ätherisches Öl zu gewinnen. Dieses findet Anwendung in der Parfümherstellung, Aromatherapie und Naturheilkunde. Die Wurzeln werden auch für Flechtarbeiten von Matten oder schädlingsabweisenden Schuhen genutzt. Nicht zuletzt wird Vetiver als Räucherwerk verwendet.

Bereits in der Antike schätzte man die angenehmen Düfte der Vetiverwurzeln. In der Volksheilkunde werden sie gegen Schwäche, Niedergeschlagenheit und nervöse Unruhe eingesetzt, da Vetiver stark beruhigend, ausgleichend und lösend wirkt. Auch im Ayurveda gibt es Räucherrezepturen mit Vetiver für Entgiftung. Vetiver wird als der Duft der sich erneuernden Erde betrachtet und dient zur Stärkung bei altersbedingter Schwäche sowie als Aphrodisiakum.

Beim Räuchern verströmt Vetiver einen rauchigen, holzigen und leicht erdigen Duft mit einem herben und schweren Unterton, der eine warme Umarmung vermittelt. In Meditationen unterstützt Vetiver die Steigerung der Körperwahrnehmung, entschleunigt und verbessert die Erdung. Bei einem unaufhörlich kreisenden Gedankenkarussell bringt Vetiver den inneren emotionalen Zusammenhalt zurück.

Vetiver wird seit langem bei Weihezeremonien eingesetzt und entfaltet einen charakteristischen Duft von Neubeginn, vergleichbar mit lang ersehntem Regen auf ausgedörrtem Boden. Vetiver harmoniert gut mit Opoponax, Sandelholz und Benzoe, aber auch Mischungen mit aromatischen Stoffen wie Zitronengras, Eukalyptus und Zitronenmyrte sind äußerst angenehm und halten Insekten an gemütlichen Sommerabenden fern.